Braunvieh-Kuh Beluah ist Europameisterin

An der Braunvieh-Europameisterschaft in Imst war die Schweizer Gruppe souverän und gewann verschiedene Champion-Titel und den Nationencup. Felders Besco Beluah von Matthias und Fränzi Süess aus Andwil ist neue Europameisterin. Sie ist damit die Nachfolgerin von Blooming Palma von Hansueli Huser.

Felders Besco Beluah von Matthias und Fränzi Süess aus Andwil ist neue Europameisterin. Bilder: Braunvieh Schweiz
Felders Besco Beluah von Matthias und Fränzi Süess aus Andwil ist neue Europameisterin. Bilder: Braunvieh Schweiz

 

 

Am 14. April fand die Europameisterschaft der Braunviehkühe in der Halle vom Agrarzentrum in Imst in Österreich statt. Der Besucheraufmarsch war riesig: Über 4000 Zuschauer füllten die Ausstellungshalle und brachten viel Stimmung in die Wettbewerbe. Braunvieh Schweiz und Swissgenetics nahmen erfolgreich mit insgesamt elf Kühen teil. Das Selektions-Team mit Andi Walser und Enrico Bachmann (Braunvieh Schweiz und Swissgenetics) hat eine Top-Brown-Swiss-Nationalmannschaft zusammengestellt. In diesem Team waren auch drei Kühe aus dem Kanton St. Gallen und eine Kuh aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden.

Sieben Siegertiere

Die elf Kühe der Schweizer Braunvieh-Nationalmannschaft konnten sich in neun Abteilungen präsentieren und gewannen in sieben der 17 Kuhabteilungen. Österreich war acht Mal an der Spitze einer Abteilung. Deutschland und Italien errangen je einen Abteilungssieg.

14 der 17 Kuhabteilungen gewannen Kühe mit einem Schweizer Vater, was die zahlreichen Schweizer Besucher in Imst mit viel Stolz erfüllte. Die Schweizer Stiere gewannen drei Viertel der Podestplätze. Am erfolgreichsten waren diesbezüglich Phil, Blooming, Calvin, Jongleur und Lennox. Zwei Pete-Töchter konnten sich in ihren Abteilungen durchsetzen, und der Schöneutertitel der Erstmelken gewann eine Pete-Tochter aus Deutschland. Es ist zu hoffen, dass diese Erfolge die Nachfrage nach Schweizer Brown-Swiss-Genetik weiter stärkt.

Schon früh bahnte sich ein gutes Resultat der Schweiz an. Bei den Erstmelken setzte sich Heya, eine Haegar-Tochter der Familie Süess, durch. Speziell das beaderte Euter wusste nicht nur dem Experten Gerold Riedl zu gefallen. Palmer Orella von Patrick Durrer auf Platz 2 und Brice Belinda von Ludwig Noggler auf Platz 1 rundeten das gute Resultat bei den Erstmelken ab.

Jungkuh-Champion

Den ersten Spezialpreis für die Schweiz holte Haegar Heya von der Familie Süess aus Andwil mit dem Erstmelken-Champion-Titel. Die aus dem Urnerland stammende Lematters’s Haegar Heya hat mit 25 Monaten abgekalbt. Sie ist in der ersten Laktation projektiert mit 7290 Kilo Milch, 4,3 Prozent Fett und 3,8 Prozent Eiweiss. Heya mit VG86 (88 im Euter) geht auf eine ebenfalls euterstarke Calvin-Kuh zurück. Die Grossmutter von Heya stammt aus einer bewährten tiefen Kuhfamilie von Ernst Senn aus Buchs.

In der Abteilung 6 ging der erste und zweite Rang in die Schweiz. Es war der erste grosse Auftritt von Felder’s BS Besco Beluah von Matthias und Fränzi Süess aus Andwil. Sie gewann vor der ebenfalls schauerprobten Cabalzar’s Swizzero Berna von Renzo Blumenthal. Es war ein spannendes Duell, das Beluah wegen der Vorteile in der Beckenneigung und der oberen Linie für sich entscheiden konnte. In der Abteilung 7 setzte sich die spätere Vize-Europameisterin, Telli’s Defender Omega von Hans-Jakob Telli, klar durch.

Daesy und Pinia begeistern

Die Schweizer Kühe in der 3. Laktation waren nicht zu schlagen. Lennox Tammy von Marcel Nussbaumer gewann knapp vor Phil Daesy von Bruno Manser. Daesy präsentierte sich in einer guten Schaukondition und begeisterte das Publikum mit ihrer Harmonie und dem fehlerfreien Euter.

Auch dem Kanton Appenzell Ausserrhoden gelang der angestrebte Abteilungssieg mit Riethof’s Phil Pinia von Hansueli Lanker. Die bekannte Schaudiva gefiel Richter Gerold Riedl mit ihrer Stärke und dem extrem breiten Euter. Pinia ist ebenfalls eine Kuh, die nicht nur schön ist, sondern auch viel Milch produziert: durchschnittlich über 10 100 Kilo Milch mit 3,6 Prozent Eiweiss.

Spezialpreise an die Schweiz

Die Spezialwettbewerbe der mittleren Kühe in zweiter bis vierter Laktation brachten die grosse Vorentscheidung im Hinblick auf den Europameister-Titel. Im Finale standen fünf Schweizer Kühe. Die spätere Europameisterin Beluah gewann vor Defender Omega und Swizzero Berna. Auch der Schöneuter-Titel ging in die Schweiz: Renzo Blumenthal triumphierte mit seiner Berna.

Beeindruckende ältere Kühe

Bei den Kühen ab vierter Laktation war Österreich stark. Euter- und Gesamtsiegerin wurde Lennox Sabrina von Lukas Rasinger aus dem Tirol. Sie gewann auch den Champion-Titel der Altkühe. In der Kategorie über 65 000 Kilo Lebensleistung konnte sich die amtierende Bruna-Champion Jongleur Janina durchsetzen. Ihr Züchter ist Martin Steiner aus Rieden. Janina beeindruckt nicht nur im Rahmen, Becken und Euter, sondern auch mit ihren 73 000 Kilo Lebensleistung und einer Top-Fruchtbarkeit von durchschnittlich 87 Tagen Serviceperiode.

Sieg im Nationencup

Mit Beluah, Tammy und Berna schwang die Schweiz im Nationencup oben aus. Das Top-Trio begeisterte die Braunvieh-Fans und verwies Gastgeber Österreich sowie Italien auf Platz zwei und drei. Deutschland und Frankreich waren ebenfalls mit guten Gruppen im Nationencup vertreten. Der Nationencup ist nicht nur ein Prestige-Wettbewerb, sondern ein Zeichen der notwendigen und wichtigen Zusammenarbeit der Braunviehländer.

Steckbrief Beluah

Europameisterin Beluah ist die dritte St. Galler Europameisterin nach Eros Medea und Blooming Palma. Sie stammt aus der Zucht von Franz und Pascal Felder aus Marbach (LU). Ihre Grossmutter ist die bekannte Big Boy Polly, gezüchtet von Beat Lenherr aus Gams. Beluah ist die einzige Tochter vom Natursprungstier Schmibach’s Besco, einem Blooming-Sohn aus dem Entlebuch. Beluah war bereits Junior-Champion an der Swiss Classic 2022 und hat in der zweiten Laktation eine hochgerechnete Leistung von 9700 Kilo mit 3,7 Prozent Eiweiss. pd.

Die Braunviehkönigin Alessia Sonderegger begleitet das erfolgreiche Schweizer Trio Beluah, Tammy und Berna am Nationencup.
Die Braunviehkönigin Alessia Sonderegger begleitet das erfolgreiche Schweizer Trio Beluah, Tammy und Berna am Nationencup.

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