Treffen der Original-Braunvieh-Züchter in Wangs

Ende März lud der OB-Verein St. Gallen zur Hauptversammlung ins Sarganserland in das Restaurant Sonne, Wangs, ein. Präsident Markus Ackermann konnte 40 der 110 Mitglieder begrüssen.

Auf dem Bergli in Schwellbrunn besuchten die Original-Braunvieh-Züchter den Hof der Familie Näf. Bild: Jana Rhyner
Auf dem Bergli in Schwellbrunn besuchten die Original-Braunvieh-Züchter den Hof der Familie Näf. Bild: Jana Rhyner

Der Bestand an Braunvieh in der Schweiz beträgt 152 000 Herdebuchtiere. Bekanntlich ist das Braunvieh in zwei Zuchtrichtungen aufgeteilt. 90 Prozent der Tiere gehören zur Zuchtrichtung milchbetonte Brown Swiss mit guten Kassainwerten. Zehn Prozent gehören der Zweinutzungsrasse Original Braunvieh (OB) an, das heisst für Milch- und Fleischnutzung. Ebenfalls eignet sich diese Rasse gut zur Alpung. Das Original Braunvieh konnte von 2002 bis 2024 von 5700 auf 14 000 Herdebuchtiere zulegen. Bis 2002 war der Bestand eher rückläufig.

Gesundheit hat Priorität

Roman Näf, Vorstandsmitglied, informierte die Anwesenden über die neu aufgetretenen Erbfehler. Bei der Original-Braunvieh-Rasse wurden zwei neue Haplotypen gefunden. OH4 (Original Braunvieh Haplotyp 4) und OH9 (Original Braunvieh Haplotyp 9).

Beide Haplotypen führen im reinerbigen Zustand zu Frühaborten. Das heisst, wenn ein Embryo das fehlerhafte Allel von beiden Elterntieren erhält, geht der Embryo innerhalb der ersten Wochen ab. Tiere, die nur Träger dieses Erbfehlers sind, also nur ein Allel erhalten haben, haben keinerlei Einschränkungen. Werden also zwei Trägertiere miteinander verpaart, wird der Embryo zu 25 Prozent im frühen Stadium der Trächtigkeit unerkannt abgehen, 25 Prozent der Nachkommen werden frei sein und 50 Prozent der Nachkommen Träger. Trägertiere werden im Leistungsblatt mit O4C und O9C gekennzeichnet.

Es ist also ratsam, vor der Besamung die Situation bezüglich der Trägertiere zu beachten und allenfalls beim Besamer Rat einzuholen. Wenn der Zustand des eigenen Tiers nicht bekannt ist, dann soll bei der Stierwahl unbedingt ein Nichtträgertier ausgewählt werden. Ebenfalls ist der Erbfehler OH1 (Sehschwäche) zu beachten. Trägertiere sind im Leistungsblatt mit O1C bezeichnet. Weiter zu beachten ist der Erbfehler FH2 (Wachstumsstörung). Die Trägertiere sind mit F2C gekennzeichnet.

Allgemeine Umfrage

Da bei der linearen Beschreibung eine gewisse Unzufriedenheit herrscht, wurde die allgemeine Umfrage rege benutzt. Ziel wäre, die Aufführquote auf etwa 80 Prozent zu erhöhen, damit die Auswertungen noch etwas aussagekräftiger würden.

Zu Besuch auf den Höfen

Im 2023 waren ein Alpbesuch im Taminatal und zwei Betriebsbesuche im Neckertal geplant. Der Alp-besuch der Alp Findels, Gemeinde Pfäfers, Ende Juli beziehungsweise Anfang August fiel an diesen nebligen und regnerischen Tagen ins Wasser. So konnten die angemeldeten Mitglieder leider die tolle Aussicht nicht geniessen. Ebenfalls konnten sie keine Eindrücke von der gut geführten Alp mit nach Hause nehmen.

Anfang Februar konnten dann die geplanten Betriebsbesuche im Neckertal durchgeführt werden. Zuerst besuchten die Teilnehmenden die Familie Monika und Chläus Näf vom Bergli in Schwellbrunn. Nach der Ankunft wurde die Rinderherde vorgestellt. Vor dieser herrlichen Tierkulisse, bei traumhaftem Wetter und einer unbeschreiblichen Aussicht konnte der Präsident die 60 Teilnehmer be-grüssen. Die Begrüssung untereinander gab bereits Anlass zu einem regen Gedankenaustausch.

Anschliessend ging es zum Hauptbetrieb der Familie aufs Bergli, wo eine stattliche Kuhherde mit der Kuhfamilie der Schaukuh Mörli präsentiert wurde. Das anschliessende feine Mittagessen aus der Bergliküche stärkte für den weiteren Verlauf des Tags.

Als nächster Hof wurde der Biobetrieb Schönenwies der Familie Ursi und Sämi Jäger in Hoffeld angesteuert. Zuerst wurde die gepflegte Kuhherde unterhalb der Schönwies vorgestellt. In diesem Hofbereich wird auch eine Schar Legehennen gehalten. Die nächste Station war dann der Besuch des Hauptbetriebs. Hier präsentierten sich ein optimal und neuzeitlich eingerichteter Rinderlaufstall und eine kleine Ziegenherde. In der Rindergruppe entdeckten die Teilnehmer auch Vizechampion Ria von der Sorexpo 2024 in Zug. Die Hofbesitzer überraschten anschliessend mit einem feinen Zvieriplättli. Danach zog es die Teilnehmenden wieder zurück auf ihre Höfe.

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