Lean Farming: Gesunde Bewegungsabläufe

Mit Lean Farming stehen in erster Linie gut organisierte Arbeitsabläufe und effizient genutzte Ressourcen auf dem Landwirtschaftsbetrieb im Vordergrund. Schwere Lasten mit krummem Rücken zu heben, Bewegungsabläufe, die nicht ergonomisch sind, und unnötige Handarbeit gilt es so weit wie möglich zu vermeiden.

In der Landwirtschaft werden viele Arbeiten erledigt, wo Staub aufgewirbelt wird oder wo Lärm und Splitter entstehen. Gesunde Arbeitserledigung sieht Schutzmasken, Lärmschutz und Schutzbrillen vor. Diese müssen an den entsprechenden Einsatzorten stets griffbereit sein. Ansonsten gewöhnt man sich daran, auf diese Hilfsmittel zu verzichten. Kommt es dann zu Unfällen oder körperlichen Beeinträchtigungen, ist es oft zu spät. Ungesicherte Leitern oder Treppen und Heubühnen oder Strohlager ohne Absturzsicherung setzen die körperliche Unversehrtheit aufs Spiel. Man merke sich die Abkürzuing SOS: Sauberkeit und Ordnung führt zu Sicherheit. Der Betriebsleiter ist selber verantwortlich für die Arbeitssicherheit.

Muss man sich zum Reinigen der Tränke derart verrenken, dann wird diese Arbeit nicht richtig oder überhaupt nicht ausgeführt.
Muss man sich zum Reinigen der Tränke derart verrenken, dann wird diese Arbeit nicht richtig oder überhaupt nicht ausgeführt.

«Geht schon»

Das Gewohnheitstier Mensch wiederholt schwere Arbeiten und gewöhnt sich sogar daran, diese ohne die notwendige Vorsicht oder gar falsch auszuführen. Schwere Lasten können durch Aufteilen in kleinere Gewichte einfacher bewegt werden. Vielleicht sind Materialien stapelbar und werden auf einer Palette transportiert. Falsche Arbeitshöhen führen ebenfalls zu Haltungsschäden. Den Tisch zu erhöhen oder eine kleine Person auf eine Unterlage zu stellen hilft, Arbeiten ergonomisch ausführen zu können. Auch das schont Muskeln und Gelenke.

Maschinell ausmisten

Es lohnt sich, anstrengende Arbeiten wie das Ausmisten von Tiefstreuflächen mit einem Frontlader oder einem Hoflader zu erledigen. Häufig hat ein Landwirt in der Nähe ein solches Gerät im Einsatz und es kann angemietet werden. Vielleicht ist der Zeitpunkt genau richtig, eine Stallfläche, die nicht befahrbar ist, durch das Entfernen einer Wand künftig einfacher entmisten zu können. Der Zugang kann allenfalls auch über einen flexiblen Fressplatz ermöglicht werden. Jede Schubkarre und jedes Milchtaxi, das über genügend Luftdruck in den Pneus verfügt, ist einfacher zu bewegen. Pumpen kann viele Arbeiten auf dem Hof erleichtern.

Mit ein bisschen Pumpen geht die Arbeit einfacher.
Mit ein bisschen Pumpen geht die Arbeit einfacher.

Sauberes Wasser

Dass Tränken regelmässig gereinigt werden müssen, ist nicht neu. Leider ist es bei vielen Produkten schwierig, den oft stark verschmutzten Schwimmer zu erreichen. Man muss zuerst noch eine Schraube entfernen, lange im kalten Wasser nach dem Splint suchen oder man kommt ohne Werkzeug überhaupt nicht an die stark verunreinigten Stellen. Verletzt man sich beim gründlichen Reinigen auch noch an scharfen Kanten, verliert man die Freude an der Arbeit. Ein Schwamm oder eine Bürste gehören zu jeder Tränke. Dann geht die Arbeit einfacher.

Gehirn ist der stärkste Muskel

Jeder Betriebsleiter gewichtet die Abläufe auf dem Betrieb anders. Oft kann mit ein wenig Denken viel Arbeit reduziert werden. Clevere Abwicklung von Arbeiten kann sowohl Zeitgewinn als auch körperliche Entlastung bedeuten. Wo wird auf dem Betrieb umständlich und schwer gearbeitet? Kann diese Arbeit auch anders ausgeführt werden?

Weitere Artikel zu diesem Thema finden Sie hier.

Was ist Lean Farming?

Lean Farming setzt auf die Minimierung von Verschwendung, um Kosten und Fehlerquellen zu reduzieren und wertschöpfende Tätigkeiten zu erhöhen. In einer achtteiligen Serie werden die acht Typen der Verschwendung vorgestellt. Im März finden zwei Kurse mit spannenden Lösungsansätzen zu mehr Arbeitseffizienz auf dem Landwirtschaftsbetrieb mit der Gründerin von Lean Farming, Susanne Pejstrup aus Dänemark, statt. Der Kurs wird wahlweise am Donnerstag, 14. März oder Freitag, 15. März am Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen in Flawil durchgeführt. Anmeldungen können per Mail unter lzsg.flawil@sg.ch oder der Nummer 058 228 24 70 erfolgen. pd.

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