Schafhaltung im Fokus: Erfolgreiche Fachtagung in Frauenfeld

Zum zwölften Mal lud der Ostschweizerische Schafhalterverein zur Winterfachtagung ein. Über 70 Schäferinnen und Schäfer aus der Ostschweiz, dem Fürstentum Liechtenstein, dem Baselbiet und dem Vorarlberg trafen sich auf der Allmend in Frauenfeld. In der Schäferei dort beginnt gerade die Ablammsaison.

Die diesjährige Fachtagung Betriebs- und Herdenmanagement des Ostschweizerischen Schafhaltervereins fand auf der Allmend in Frauenfeld statt. Dort bewirtschaften Lisa Beutler und Markus Bösch seit 2018 eine Schäferei. Sie stellten nach der Begrüssung durch Präsident Martin Keller ihren Betrieb vor.

Spannender Betrieb

Zu diesem Zweck nahmen sie das Publikum mit durch ihr Schäferjahr. Sie starteten nach der Lammzeit im Frühling, dann, wenn es mit den Tieren raus auf die Grünflächen geht. Für manch einen Schafhalter war sicher speziell, zu hören, dass die Schafe nicht nur eingezäunt gehalten, sondern je nach Situation und Jahreszeit auch auf dem Heimbetrieb gehütet werden. Eine der betrieblichen Herausforderungen ist auch die Futtergewinnung auf der Allmend mit den zusätzlichen verschiedenen Nutzungsarten und Terminen, beispielsweise das alljährlich stattfindende Open Air, das Betriebsfläche beansprucht.

Ein Teil der Frauenfelder Schafe verbringt den Sommer in den Bündner Bergen auf einer Hochalp im Avers. Die restlichen Tiere bleiben im Tal und kümmern sich um die Pflege der Grünflächen in Frauenfeld. Nebst dem Parasitenmanagement sind die Sommerhitze und der nötige Schatten dabei die Hürden, die es seitens des Betriebsleiterpaars zu meistern gilt. Lisa Beutler und Markus Bösch produzieren nach den Richtlinien von Bio Suisse und vermarkten ihre Lämmer entsprechend zu grossen Teilen über diesen Kanal.

Umgang mit Impfung

Im Anschluss an die Betriebsvorstellung ergaben sich rege Diskussionen, sieht sich die Schafhaltung doch aktuell mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Eines der am intensivsten diskutierten Themen war die Blauzungenkrankheit und der Umgang mit der Impfung. Besonders eindrücklich war dabei das Votum von Stefan Sprunger, einem Baselländer Grossschafhalter, der im vergangenen Jahr besonders hart vom Virus betroffen war. Er verlor zahlreiche Tiere und ist noch immer mit den Folgen dieses Virus konfrontiert. Daneben kamen die obligatorische Moderhinkebekämpfung, das Coupieren der Lämmerschwänze und die unbefriedigende Revision der Jagverordnung zur Sprache.

Nichtsdestotrotz lassen sich die Schafhalter nicht entmutigen. Bereits heute freut sich der Vorstand des Ostschweizerischen Schafhaltervereins auf die nächstjährige Austragung dieses Anlasses, der es regelmässig schafft, neue Impulse zu setzen und den Austausch unter den Ostschweizer Schäferinnen und Schäfern zu fördern.

In der Schäferei in Frauenfeld füllen sich die ersten Boxen mit Mutterschafen und ihren frisch geborenen Lämmern.
In der Schäferei in Frauenfeld füllen sich die ersten Boxen mit Mutterschafen und ihren frisch geborenen Lämmern.

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