Waldeigentümer präsentieren Muni Max und neuen Vorstand

Die Hauptversammlung der Glarner Waldeigentümer fand am 28. März 2025 in der Lintharena Näfels statt. Zwei neue Mitglieder wurden in den Vorstand gewählt. Im Anschluss stellte Thomas Tschudi die Holzvision Max vor.

Der Vorstand unter Präsident Mathias Vögeli; zum letzten Mal dabei waren Adolf Tschudi (ganz links) und Eva-Maria Kreis.
Der Vorstand unter Präsident Mathias Vögeli; zum letzten Mal dabei waren Adolf Tschudi (ganz links) und Eva-Maria Kreis.

«Die klimatischen Herausforderungen machen auch vor dem Wald nicht halt.» Mit diesen Worten eröffnet Präsident Mathias Vögeli die Versammlung. Dabei blickt er auf Themen wie Borkenkäfer, Eschensterben oder auf neue «klimafitte» Baumarten. Seit Anfang 2025 arbeiten die Glarner Förster an einer neuen kantonalen Strategie, die 16 Ziele und 24 Massnahmen beinhaltet. Nach wie vor Thema: der Fachkräftemangel. Dazu sieht Vögeli die Herausforderung, Lehrabgänger in den Forstbetrieben zu halten, wozu auch die Weiterbildung gefördert werden sollte. Gerade bei der Entschädigung des Forstpersonals gegenüber privaten Unternehmungen seien die Gemeinden gefordert, konkurrenzfähig zu bleiben.

Natürlicher, günstigster Schutz

Der Zentralvorstand Wald Schweiz beauftragte die Geschäftsstelle, die Gründung einer Holzmarktkommission voranzutreiben. Gerade im rechtlichen Bereich dauern die Abklärungen an. Ziel sei es laut Vögeli, spätestens im Herbst 2025 eine Kommission für die Publizierung von Holzpreisempfehlungen zu haben, was dem Holzmarkt zu-gute kommen werde.

Vögeli betont weiter, es sei enorm wichtig, Behörden und Bevölkerung zu sensibilisieren. «Die Gefahr besteht darin, dass ein grosser Teil der Bevölkerung den Wald als Nebensache erachtet. Die Schutzfunktion muss immer an oberster Stelle stehen. Um diese halten oder allenfalls verbessern zu können, ist eine nachhaltige Pflege oberstes Gebot. «Der Wald gibt unserem Lebensraum den natürlichsten und im Endeffekt auch günstigsten Schutz», sagt der Präsident, der auf das nächste Wahljahr im Jahr 2027 seinen Rücktritt ankündigte.

33 Jahre im Vorstand

Mit 46 von 50 Stimmen waren die Glarner Waldeigentümer breit vertreten und stimmten den Traktanden zu. Nachdem Geschäftsführer Adrian Kamm und Aktuarin Eva-Maria Kreis Rechnung beziehungsweise Protokoll präsentierten, kam es zu Ersatzwahlen von zwei Vorstandsmitgliedern. «Dölf Tschudi wurde 1992 in den Vorstand gewählt», beginnt Vögeli die Ehrung des langjährigen Vorstandsmitglieds Adolf Tschudi. Als Aktuar, Geschäftsführer, Organisator Forstexkursionen oder später Revierförster und Departementsvorsteher prägte er nicht nur auf Verbandsebene. Viele Veränderungen gingen in dieser Zeit vonstatten, allen voran die «Entkantonalisierung» des Verbands oder die Gemeindestrukturreform. Adolf Tschudi bedankte sich für die Ehrung und das Präsent: «Der frühere glarnerische Verband für Waldwirtschaft und heute Wald Glarnerland ist wichtig», sagt er und wünscht den Nachfolgern alles Gute und dankt für die stets gute Zusammenarbeit. Mit Eva-Maria Kreis, die an der Hauptversammlung 2023 in den Vorstand gewählt wurde, verlässt ein weiteres Mitglied den Verbandsvorstand aufgrund eines Departementwechsels im Gemeinderat. «Ich bedanke mich beim geduldigen Vorstand. Sie haben mir eine Welt gezeigt, die mir zuvor fremd war, so konnte ich viel lernen, wofür ich sehr dankbar bin», so die Gemeinderätin, die nun das Departement Bau und Versorgung der Gemeinde Glarus leitet. Einstimmig werden Christian Hösli, Revierförster Schwanden Gemeinde Glarus Süd, und Philipp Langlotz, Departementsvorsteher Wald und Landwirtschaft Gemeinde Glarus, in den Vorstand gewählt.

Neuer Vorstand Wald Glarnerland: Dominique Stüssi, Präsident Mathias Vögeli, Christian Hösli, Adrian Kamm und Philipp Langlotz (v.l.).
Neuer Vorstand Wald Glarnerland: Dominique Stüssi, Präsident Mathias Vögeli, Christian Hösli, Adrian Kamm und Philipp Langlotz (v.l.).

Kürzungen aus Bern

Der neue Direktor von Wald Schweiz, Christoph Niederberger, betonte ebenfalls die grossen Herausforderungen, die auch dem Holzdachverband bewusst seien. «Sparen ist angesagt in Bundesbern», dabei werde vergessen, wie gut gewirtschaftet wurde bis vor Covid19, so Niederberger. «Wir wehren uns dagegen – aktuell läuft die Vernehmlassung», erläutert Niederberger die geplanten Kürzungen von zehn bis 15 Prozent.

Auch Kantonsförster Maurus Frei bringt ein: «2025 ist ein Neuanfang, es gibt neue Weisungen für die Waldbewirtschaftung und den Umgang mit Naturgefahren», so Frei und auch er sieht die Gefahr in den Kürzungen aus Bern: «Wir hoffen, dass dank der Motion Fässler ab 2027 nicht weitere Mittel aus Bern wegfallen.»

Überzeugt präsentiert Thomas Tschudi den neusten Stand der Holzvision Max.
Überzeugt präsentiert Thomas Tschudi den neusten Stand der Holzvision Max.

Grosses vor mit Holz

Voller Enthusiasmus stellte im Anschuss Thomas Tschudi, Initiant der Holzvision Max, das Grossprojekt zum Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (Esaf) 2025 vor. «Ihr Waldeigentümer wart die ersten und mutigsten, die hinter der Idee standen, als das Projekt vor einem Jahr vorgestellt wurde», bedankt sich Tschudi bei den Holzsponsoren. Es handelt sich um eine Initiative der Wald- und Holzwirtschaft, mit der Mission von Wiederaufbau und Stärkung einer branchenübergreifenden Wertschöpfungskette. Was entsteht, ist ein 20 Meter hoher und 30 Meter langer Holzstier, der beim Esaf in Mollis stehen wird. Nebst der Attraktivitätssteigerung für Holzberufe hat sich das «Virus Max» auf die Ostschweiz ausgedehnt und auch eine Softwarefirma ist mit der Entwicklung einer Plattform für Holzbauten beteiligt. «Wir bringen nicht nur den Muni, sondern das ganze ‚Munidorf‘. Dazu gehört der Gabentempel, die Schwingerbar sowie der Lebendpreisstall», so Tschudi zur Aufmerksamkeit, die – wie er klarstellt – keine Belastung am Esaf-Budget bedeute.

Zwölf Sägereien, 35 Holzbau- und 26 Schreinerbetriebe sind am Projekt beteiligt. Die Aufrichtung startet am 4. August, das Richtfest von Schweizer Holz und die Auszeichnung von Muni Max finden am 22. August statt, während die Demontage bis zum 14. September aufgrund des Flugverkehrs abgeschlossen sein muss. «Muni Max geht z’Alp», sagt Tschudi abschliessend zur interessierten, aber noch nicht definitiven Käuferschaft, die das Potenzial langfristig ausschöpfen möchte – denn begehbar wird das Konstrukt während des Festes noch nicht sein.

Muni-Max wird am Schwingfest zur Attraktion. Bild: Holzvision Max

Muni-Max wird am Schwingfest zur Attraktion. Bild: Holzvision Max

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