19. Überregionaler Betriebscup in Weisstannen

Bei der 19. Austragung des überregionalen Betriebscups in Weisstannen hatte am Samstag der versierte Viehkenner und -händler Christian Schneider aus Schwendi erneut die Nase vor Ueli Tischhauser aus Oberschan und Christian Beeler aus Flumserberg vorn gehabt.

Die Hirten und Senner der rund 50 Alpen im Bezirk sind längst wieder heimwärts gezogen. Von einem prächtigen sarganserländischen Alpsommer zu sprechen, das wäre vermessen. Auf verspäteten, witterungsgeschuldeten Auftrieb folgte eine unangenehme und anhaltende Regenperiode, die durch eine Hitzewelle abgelöst wurde. Hals über Kopf mussten letztlich Anfang September viele Alpen verlassen werden, weil eine üppige Schneedecke die Nahrungsaufnahme der Tiere verhinderte. Also wurde zwangsläufig – ein bis zwei Wochen früher – den Hochsömmerungsweiden der Rücken gekehrt. Wegen des plötzlichen Wintereinbruchs war es für einzelne Alpen aber zu riskant, sofort den Heimweg anzutreten. Also wurden diese Paarhuferinnen kurzfristig aus der Luft mit Futter versorgt. Erstaunlicherweise hat die durchwachsene Sömmerung 2024 dem Vieh in keiner Weise geschadet. Im Grunde genommen ist das Gegenteil eingetreten. Kräftig, gesund und wohlernährt wurden die gealpten Kälber, Mäsen, Rinder und Kühe im Tal von den Züchtern in Empfang genommen. Am überregionalen Betriebscup in Weisstannen war es Zeit, die Tiere zu präsentieren.

Die Besten im Betriebscup 2024: Christian Schneider vor Ueli Tischhauser und Christian Beeler (von rechts, mit Helfern).
Die Besten im Betriebscup 2024: Christian Schneider vor Ueli Tischhauser und Christian Beeler (von rechts, mit Helfern).

Gelungenes Bauernfest

Als am Samstagmorgen 9 Züchter 230 Paarhuftiere an die Stangen der insgesamt 26 Abteilungen banden, bewegte sich die Temperatur noch knapp über dem Gefrierpunkt. Mit Erscheinen der Sonne wurde das Wetter schliesslich angenehm. Zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Experten Matthias Süess aus Andwil und Simon Näf aus Brunnadern ihre Arbeit längst aufgenommen. Während die Wärterinnen und Wärter nach Anordnungen der Richter die Tiere einreihten, lockte die bevorstehende «Chälblipräsentation» viele Besucher an den Ring. Mit Wonne stolzierten 13 Dreikäsehochs mit ihren geschmückten Kälbchen herum und stellten ihre Lieblinge vor. Der engagierte Nachwuchs wurde mit einem bestickten Rucksäckli für seinen Einsatz belohnt. Mit verschiedenen Wettbewerben – darunter Misswahl und die Nomination des Toprinds – wurde die Genossenschaftsschau beendet und der Ring für den überregionalen Betriebscup freigegeben.

230 Kühe und Rinder werden in Weisstannen an der Viehschau bewertet.
230 Kühe und Rinder werden in Weisstannen an der Viehschau bewertet.

Spannung in der Luft

Knisternde Anspannung lag über dem Schauplatz Zipf in Weisstannen, als 15 Braunzuchtbetriebe aus dem Sarganserland und Werdenberg je zwei Tiere der Rinderrasse Brown Swiss in den Ring führten.

Ob Laie oder Profi: Allen war klar, dass feine Nuancen über Ausscheiden oder Weiterkommen entscheiden würden. Das Buhlen mit einem Rind und einer Kuh um den begehrten Titel «Bester Braunzuchtbetrieb» erwies sich wie schon seit vielen Jahren als hartnäckiges Kopf-an-Kopf-Rennen.

Auch die Kinder präsentierten ihre Kälber.
Auch die Kinder präsentierten ihre Kälber.

Schneider zum Elften

Mittels Auslosungsprinzip und Ausscheidungsprozedere sowie Stechen im Ring wurde die Anzahl der Finalisten auf sechs Züchter dezimiert. Über die Lautsprecheranlage wurden – mit klaren und kurzen Statements von Matthias Süess – die Urteilsfindungen bekannt gegeben. Nicht unwesentlich: Kuh und Rind wurden einzeln bewertet und erst danach zur Summe zusammengezählt. «Bei Wettbewerben werden die Nutztiere nach den Zuchtzielen – und das sind ganz klar wirtschaftliche Kriterien – eingestellt», mit diesem Resümee fasste Chefrichter Süess den Sinn und Ablauf der Beurteilung für den «St. Galler Bauer» kurz zusammen.

Zum elften Mal schwangen die Tiere aus dem Stall von Christian Schneider aus Schwendi obenaus. Die Betriebe von Ueli Tischhauser aus Oberschan und Christian Beeler aus Flumserberg eroberten die zwei weiteren Podestplätze.

Vollständige Rangliste

 

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