SGBV-Vorstand tagt zu Politik, PFAS und Personal

Der Vorstand des St. Galler Bauernverbands traf sich am 18. Juni 2025 zur zweiten Sitzung unter Präsident Ruedi Thomann. Im Fokus standen politische Herausforderungen wie PFAS und der Wolf, personelle Veränderungen auf der Geschäftsstelle sowie das geplante Punktesystem zur Ammoniakminderung bei Stallbauten.

Philipp Schönenberger, Ruedi Thomann, Heidi Preisig, Erich Eberle, Miriam Stauffacher, Muriel Kofler und Fredi Louis (von links). Bilder: zVg.
Der SGBV-Vorstand mit Philipp Schönenberger, Ruedi Thomann, Heidi Preisig, Erich Eberle, Miriam Stauffacher und Fredi Louis (von links) besuchte die ehemalige Geschäftsführer-Stellvertreterin des SGBV Muriel Kofler (zweite von rechts) auf der Alp. Bilder: zVg.

Der Vorstand des St. Galler Bauernverbands (SGBV) traf sich am 18. Juni im Restaurant Löwen in Hemberg zu seiner zweiten Sitzung unter der Führung von Ruedi Thomann. Der neue Präsident berichtete über seine ersten 78 Tage an der Verbandspitze, die doch viel Flexibilität verlange. Themen wie Wolf und PFAS halten ihn auf Trab. Spannend seien die verschiedenen Anlässe, bei denen seine Anwesenheit geschätzt sei. Er werde in der Öffentlichkeit und in der Politik in erster Linie als Präsident des St. Galler Bauernverbands wahrgenommen.

Vorlage ablehnen

Die Agrarpolitik 2030 sei bereits in einer entscheidenden Phase. Der Schweizer Bauernverband (SBV) führe auf verschiedenen Ebenen intensive Gespräche. Die Weichen sollen so gestellt werden, dass die Markterlöse der Schweizer Landwirtschaft zukünftig um zwei Milliarden Franken jährlich gesteigert werden können, lässt sich der sessionsbedingt abwesende Markus Ritter zitieren. Die Verordnung zum angepassten Raumplanungsgesetz ist in Überarbeitung und wird nicht vor 2026 in Kraft treten. «Die geplante Einführung der Individualbesteuerung würde die Landwirtschaft massiv betreffen. Der Schweizer Bauernverband lehnt diese Gesetzesvorlage vehement ab. In der Schweiz müssten 1,76 Millionen zusätzliche Steuererklärungen eingereicht werden. Zur Bewältigung dieses Arbeitsaufwandes müssten über 1000 zusätzliche Steuerbeamte eingestellt werden», teilt uns Markus Ritter schriftlich mit. Der Schweizer Bauernverband wird daher das Referendum gegen die Gesetzesvorlage unterstützen.

Neue Mitarbeitende

Auf der Geschäftsstelle konnten die offenen Stellen neu besetzt werden. Mit Katja Landolt darf das Team im August eine motivierte Mitarbeiterin aus Kaltbrunn begrüssen, die in einer Übergangsphase den Geschäftsführer unterstützt und sich gleichzeitig in die Versicherungsabteilung einarbeitet. Ebenfalls im August übernimmt Marlies Bürgi aus dem thurgauischen Wagerswil die Leitung der Agriviva von Rahel Fürst, die nach 21 Jahren den St. Galler Bauernverband verlässt. Als Nachfolgerin von Muriel Kofler als Geschäftsführer-Stellvertreterin darf die Geschäftsstelle ab Februar 2026 Anine Hungerbühler aus Flawil anstellen. Die junge Agronomin arbeitet als Redaktorin im Ressort Agrarpolitik bei der Fachzeitschrift «Schweizer Bauer» in Bern und wird die Verbandsführung mit viel Fachwissen und einem grossen Netzwerk entscheidend ergänzen. Die Verbandsleitung freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den neuen Fachkräften.

PFAS bereitet Sorgen

Bruno Inauen, Leiter des Landwirtschaftsamts St. Gallen, berichtete über die aktuellen, herausfordernden Themen. Sorgen bereiten ihm vor allem die PFAS-Problematik im Kanton. Das Landwirtschaftsamt ist mit Hochdruck am Werk und sucht nach Lösungen. Es ist ein gesamtschweizerisches und ein gesellschaftliches Problem, welches St. Gallen nicht im Alleingang lösen kann. Im Entlastungspaket 2026 ist das Landwirtschaftsamt beauftragt worden, Sparmassnahmen ab 2026 vorzuschlagen.

Neues Punktesystem

Die Verbandsleitung des St. Galler Bauernverbands beschäftigt sich zurzeit intensiv mit der geplanten Einführung des Punktesystems zur Ammoniakminderung bei neuen Stallbauvorhaben ab 2026. Im Austausch mit dem Amt für Umwelt (Afu) durfte der Bauernverband auf kritische Punkte hinweisen. Verschiedene Hinweise von Bauherren und Stallbauplanern zur Beurteilung der Geruchsemissionen weisen auf eine unterschiedliche Beurteilung beim Kanton hin. Die Verbandsleitung durfte den Unmut der betroffenen Bauern an einem Treffen beim Afu deponieren.

Nach dem Mittagessen besuchten die Sitzungsteilnehmer die Alp Dürrwälderen in Urnäsch.
Die Sitzungsteilnehmer besuchten nach dem Mittagessen die Alp Dürrwälderen in Urnäsch.

Nach dem Mittagessen besuchten die Sitzungsteilnehmer die Alp Dürrwälderen in Urnäsch. Als Älplerin ist Muriel Kofler, die ehemalige Geschäftsführer-Stellvertreterin des SGBV, verantwortlich für mehr als 20 Milchkühe, Rinder, Geissen und bald auch zwei Schweine. Die Freude an der Arbeit in und mit der Natur ist Muriel Kofler anzusehen.

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