Kantonsrat: Wölfe, Biodiversität und Forderungen in der Frühlingssession

In der Frühlingssession des St.Galler Kantonsrats gab es Debatten rund um Wildtiere und Landwirtschaft. Gleich mehrere Vorstösse beschäftigten sich mit der zunehmenden Präsenz von Wölfen in Siedlungsnähe – ein Thema, das die Bevölkerung spürbar bewegt. Gleichzeitig wurde auch die Rolle Landwirte bei der Pflege von Biodiversitätsförderflächen politisch aufgegriffen.

Die SVP-Fraktion reichte gleich zwei Vorstösse zum Thema Wolf ein. In der einfachen Anfrage «Der Wolf gefährdet Menschen» (Geschäft 61.25.07 vom Januar) forderte sie konkrete Schutzmassnahmen – etwa wolfsfreie Zonen oder eine Lockerung des Schutzstatus. Die Antwort der Regierung folgte Anfang März: Zwar erkenne man die Sorgen der Bevölkerung an, doch Abschüsse seien nur unter klar definierten Bedingungen möglich. In einem konkreten Fall sei ein Wolf bereits zum Abschuss freigegeben worden, weil er sich wiederholt Siedlungen näherte.

Mit einer dringlichen Interpellation vom Sessionsmontag, 10. März, («Wolf im Siedlungsgebiet: Was muss noch geschehen?», Geschäft 51.25.14) verlangte die SVP weitere Massnahmen nach einem Vorfall bei einer Bushaltestelle in Nesslau. Die Regierung reagierte prompt, betonte jedoch, dass es sich um natürliches Verhalten handle und aktuell keine rechtliche Grundlage für einen Abschuss bestehe.

Einen anderen Blickwinkel brachte Anita Wyss aus Vilters-Wangs (Grüne) mit einer einfachen Anfrage (61.25.09) ein. Sie fordert mehr Sachlichkeit in der Wolfsdebatte und eine Aufklärungskampagne für ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Tier. Die Antwort der Regierung steht noch aus.

Abseits der Wildtierdebatten setzten sich Christian Freund (Eichberg), Marco Helfenberger (Waldkirch) und Bruno Schweizer (Neckertal) für mehr Eigenverantwortung in der Landwirtschaft ein. In ihrer Interpellation (51.25.01) fordern sie ein Pilotprojekt, das starre Vorschriften bei Biodiversitätsförderflächen auflockert. Auch dazu wird die Antwort der Regierung noch erwartet.

Einen ausführlichen Bericht zur Frühlingssession lesen Sie in der Ausgabe 12/2025 des «St.Galler Bauer» vom 21. März.

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