Öberegfahre i Potersalp
Nun hat der Alpsommer 2024 definitiv angefangen, denn jetzt ist auch auf den höher gelegenen Alpen wieder Leben eingekehrt.
Bei herrlichstem Wetter sind am Samstag, 8. Juni, die Sennen in die Potersalp gezogen.
Kurz nach sechs Uhr in der Früh mischte sich der Schellenklang und das Singen und Zaure zum lebhaften Vogelgezwitscher. Davon wurden auch die «Murmeli» wach, neugierig hockten sie auf den Felsbrocken und beobachteten aus sicherer Entfernung das sennische Geschehen.
Zuerst erschien auf den kurvenreichen Wegen jeweils ein «Schöppeli» schneeweisser, saubergestriegelter Geissen. Emsig folgten sie dem «Gäsbueb» oder mussten vom «Gäsmeedli» angestupst werden, wenn sie von den saftigen Alpkräutern am Wegrand angelockt wurden. Sofort gehorchten sie aber und eilten mit vollen Backen weiter.
Einige der Potersalp-Sennen sind von Urnäsch und kommen über die Chammhalde. Und just bei der Ankunft auf dem Grat schien ihnen die Morgensonne ins Gesicht – in einem solchen Moment kann man gar nicht anders als herzhaft «zaure».
In aller Ruhe ging es dann der jeweiligen Hütte zu und die Tiere, die nicht zum ersten Mal «öberegfahre» sind wissen schon, wohin sie gehören. Genüsslich senkten sie die Köpfe ins taufrische Berggras, die Geissen taten es ihnen gleich und tummeteln sich friedlich zwischen den Kühen. Dazu genossen sie die wunderbaren Klänge von den Hütten her, wo sich auch ihr Meister und die Sennen vom langen Marsch erholten. Da wurde einerseits fürs leibliche Wohl gesorgt und andererseits immer wieder «e Zäuerli gno». Auf dass der Alpsommer 2024 für Mensch und Tier ein gesunder und glücklicher wird.